Einladung 14.03.2017 - FES: Politikverdrossenheit überwinden - Junge Menschen mitnehmen

Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung

Erst- und Jungwähler_innen sind wichtig für das Fortbestehen der Demokratie. Wer bei seiner ersten Möglichkeit wählen geht, tut es in der Regel für den Rest seines Lebens. Junge Menschen und insbesondere Erstwähler_innen für den Wahlgang zu gewinnen, ist darum sehr wichtig und obwohl gerade über ihre Zukunft in Wahlen entschieden wird, beteiligen sich junge Menschen weniger an Wahlen als Ältere.
Aber was bewegt junge Menschen und warum bleiben sie so oft von Wahlen fern? Was kann man ändern? Wie können junge Menschen sich und ihrer Meinung Gehör verschaffen?
Diesen Fragen widmet sich das Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit dem Bielefelder Gesprächsforum zur Sozialen Demokratie am 14. März 2017 in Bielefeld. Sie sind herzlich eingeladen sich zu informieren und mitzudiskutieren.


Programm

18.00 Uhr Eröffnung, Eva Ellereit, Friedrich-Ebert-Stiftung
18.15 Uhr Podiumsdiskussion
Johanna Uekermann, Bundesvorsitzende der Jusos
Prof. Dr. Detlef Sack, Universität Bielefeld
Thomas Seim, Chefredakteur Neue Westfälische
Moderation: Rolf Hüllinghorst, Bielefelder Gesprächsforum Soziale Demokratie
19.45 Uhr Ausklang der Veranstaltung bei Imbiss und Getränken

Termin

Dienstag, 14.03.17
18:00 bis 20:00 Uhr
Teilnehme kostenlos (Anmeldung unter unten stehendem Link erforderlich)

Veranstaltungsort

Hermann-Kleinewächter-Str. 4
33602 Bielefeld

Zur Anmeldung
Ann Katrin Brambrink
19. Februar 1967: Heute vor 50 Jahren starb Politiker und Verleger Emil Gross in Bielefeld

Emil Gross (Stadtarchiv Bielefeld)

Heute vor 50 Jahren, am 19. Februar 1967 ist Emil Gross, eine der großen Persönlichkeiten der Bielefelder Sozialdemokratie verstorben. Gross, der unter anderem für die Wiedergründung der SPD nach dem zweiten Weltkrieg sowie die Gründung der deutschen Presseagentur verantwortlich war, wirkt bis heute durch sein Schaffen auf die Partei nach. Anlässlich zu seinem Gedenken, hat das Stadtarchiv Bielefeld die Stationen seines Lebens noch einmal eindrucksvoll nachgezeichnet:

Es war eine der „größten und eindrucksvollsten Trauerfeiern“, die Bielefeld in der noch jungen Bundesrepublik erlebt hatte. Am 23. Februar 1967 gaben mehr als tausend Menschen einem Mann ihr letztes Geleit, der nach dem Zweiten Weltkrieg an der politischen Entwicklung Bielefelds und Nordrhein-Westfalens maßgeblich beteiligt war, dessen Wort in der Stadt, im Land und im Bund Gewicht hatte: Emil Gross. Der Verleger und sozialdemokratische Politiker war am 19. Februar 1967 im Alter von 62 Jahren an einem Schlaganfall gestorben. Welche Bedeutung sein Tod in den verschiedenen politischen Milieus der Stadt hatte, konnte den Nachrufen der Bielefelder Tageszeitungen entnommen werden. Während das konservative Westfalen-Blatt respektvoll Abschied nahm und dem Verstorbenen attestierte, dass sein Name „im Buch der Stadt unauslöschlich eingeprägt“ bleibe, berichtete die von Gross herausgegebene Freie Presse gleich über mehrere Seiten über sein Lebenswerk und machte zwischen den Zeilen deutlich, dass mit ihm eine Ära zu Ende gegangen sei, dass sein Tod eine Zäsur darstelle. Wer war Emil Gross, an den heute in der westlichen Innenstadt ein Platz gleichen Namens erinnert?

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Ann Katrin Brambrink
Bielefeld zeigt Gesicht

Wir unterstützen die Aktion #BielefeldzeigtGesicht vom Bündnis gegen Rechts.

Denn wir sind davon überzeugt, dass Bielefeld bunt und weltoffen ist und es auch bleiben soll. Dazu tragen wir täglich mit unserer Politik bei.

Klare Kante gegen Rechts zu zeigen ist aber eine Aufgabe, die allen Bürger*innen dieser Stadt zukommt. Dazu wollen wir aufrufen.

#PitClausen, #GeorgFortmeier, #WiebkeEsdar, #KarinSchrader

Ratsfraktion meets Landesregierung

Zur politischen Arbeit gehört auch, sich ständig auf dem Laufenden zu halten und Kontakte zu knüpfen. Aber besonders wichtig ist es auch, eine gemeinsame persönliche Basis miteinander zu finden und dann als Fraktion im Team arbeiten zu können.

Am vergangenen Wochenende sind wir deshalb als Ratsfraktion gemeinsam nach Düsseldorf gefahren. Das Programm war stark inhaltlich ausgerichtet und bot doch Zeit für den gemeinsamen Austausch, der im alltäglichen Politikbetrieb meiner Meinung nach manchmal etwas zu kurz kommt.

Aber von vorne:

Am Freitag Nachmittag ging es mit Zug und Straßenbahn zum Landtag. Vor Ort hat uns #Georg Fortmeierunser Fraktionsvorsitzender und Landtagsabgeordneter eine Führung durch den Plenarsaal gegeben und von seiner Arbeit als Abgeordneter und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses berichtet. Jede*r Abgeordnete hat das Recht regelmäßig Besuchergruppen durch den Landtag zu führen. Sehr empfehlenswert! Wer das noch nicht gemacht hat: Bei Interesse einfach mal melden!

Bei dem anschließenden Gespräch mit Ralf Jäger, dem Minister für Inneres und Kommunales des Landes NRW haben wir uns über die Themen "Kommunale Finanzen", "Stärkung des Ehrenamtes" und "Aktuelle Sicherheitslage" ausgetauscht.

Eine seiner interessantesten Kernbotschaften war, dass Sicherheitspolitik sehr viel mit dem Gefühl von Sicherheit zu tun hat und die objektiven Zahlen und Fakten zwar gut sein können, jedoch das Sicherheitsgefühl für die Menschen relevanter ist. Das erinnert mich stark an die Situation vor dem Bielefelder Hauptbahnhof. Viele Menschen fühlen sich vor Ort nicht wohl und daran müssen wir arbeiten, obwohl die polizeiliche Statistik eine andere Sprache spricht. Von einer No-Go-Area, wie es die CDU macht, zu sprechen halte ich trotzdem für mindestens gefährlich! Dieses Sicherheitsgefühl kann man durch Präsenz von Sicherheitskräften und bauliche Umgestaltung der Plätze erzielen. Genau da liegt auch die Aufgabe der Kommunalpolitik.

Im Anschluss an die Veranstaltung sind wir alle gemeinsam in die Altstadt gegangen und haben bei dem einen oder anderen Altbier (über Geschmack lässt sich ja trefflich streiten ;)) den Abend ausklingen lassen. Wobei es am nächsten morgen schon zur Führung durch den Medienhafen ging. Städtebaulich ein sehr interessantes Gebiet, auch wenn ich es persönlich schön, aber ein wenig leblos finde.

Zu Guter Letzt haben wir noch #Christina Kampmann, der Bielefelder Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport getroffen. Sie hat uns ihre Arbeitsfelder vorgestellt und nochmal deutlich gemacht, wie stark sie sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt. Dabei möchte sie sich auch stärker für Arbeitszeiten von Zuhause aus einsetzen.

Eines der wichtigsten Themen für die Landtagswahl und die Zeit danach ist die bestenfalls komplette Kostenfreiheit von Kindertagesstätten. Kostenfreie Bildung für alle als Kernpunkt der SPD könnte damit zusätzlich zur Schule und der Universität endlich auch für die Kleinsten umgesetzt werden.

Ein Beitrag von Sven Frischemeier (Ratsmitglied)

Ein Beitrag von Sven Frischemeier (Ratsmitglied)

So oder so ein spannendes Wochenende und ich freue mich schon auf die nächste Fahrt im nächsten Jahr. Jetzt kommt aber erstmal der Wahlkampf...

Ein spannender Besuch der Stadionschule mit Ralf Stegner

Ein Erfahrungsbericht von Lukas Koch, Student der Politikwissenschaften und derzeit Praktikant bei der SPD Bielefeld.

Ich bin Juso, Politik-Student und begeisterter Fan des DSC. Als mir im Rahmen meines Studienpraktikums bei der SPD Bielefeld also angeboten wurde, mit zu einem Besuch der Schüco Arena und insbesondere der Stadionschule zu kommen, habe ich keine Sekunde gezögert. An diesem Punkt wäre keinerlei weitere Überzeugungsarbeit nötig gewesen, aber als besonderer Gast neben der Vorsitzenden der SPD Wiebke Esdar und den Landtagsabgeordneten Regina Kopp-Herr und Georg Fortmeier sollte zusätzlich Ralf Stegner kommen. Stegners Besuch im Stadion von Arminia Bielefeld als Teil einer Tour durch NRW würde man im Fußballjargon wohl am ehesten als ein Freundschaftsspiel bezeichnen. Der Vorsitzende der SPD Schleswig-Holstein und stellvertretende Bundesvorsitzende ist leidenschaftlicher HSV-Fan (mit Betonung auf „leiden“) und die Fanfreundschaft zwischen den Hanseaten und dem DSC hinlänglich bekannt.

Am Stadion angekommen wurde unsere kleine Gruppe durch weitere Fraktionsmitglieder aus dem Stadtrat ergänzt. Marc-Oliver Schuster (Stadionguide, Poetry-Slammer und Autor) und Tobi Mittag (Fan-Projekt Bielefeld e.V.) haben uns herzlich in Empfang genommen und im Anschluss begann auch schon die Führung durch die Alm. Die beiden ausgewiesenen Fußballexperten und, im besten Sinne, Fußballromantiker, konnten mit einem endlosen Fundus an verblüffenden Informationen und witzigen Anekdoten aufwarten, die verdeutlicht haben, wie besonders dieses Stadion im Herzen der Stadt ist. Von der neuen Westtribüne mit Luxusausstattung ging es 127 Stufen hinauf bis aufs Stadiondach, von wo aus man mit den besten Ausblick auf die Leineweberstadt genießen kann. Über den gefängnisartig anmutenden Gästeblock gingen wir weiter bis zum tatsächlichen stadioneigenen Gefängnis, das allerdings nur aus zwei Zellen besteht und äußerst selten genutzt wird. Als Nächstes durften wir auf den Mannschaftsbänken Platz nehmen und schließlich sogar das Allerheiligste des Fußballtempels betreten: die Kabine des DSC, in der unsere Fußballgötter Klos, Ulm, Hemlein und Co. Regelmäßig vor den Heimspielen Platz nehmen.

Zu guter Letzt wurde die Stadionschule vorgestellt, ein einzigartiges Projekt in dem Schüler*innen der 8.-10. Klasse auf praktische und anschauliche Weise Einblicke in diverse Berufsfelder wie die als Dachdecker*in, Gerüstbauer*in, Friseur*in oder Altenpfleger*in erhalten. Das Stadion fungiert dabei als eine Art exotisches Klassenzimmer, in dem spielerisches Lernen und Entdecken gefördert wird. Über die geteilte Begeisterung am Fußball wird so ein ganz neuer Zugang zur Arbeitswelt ermöglicht, den viele der Jugendlichen sonst nicht so leicht bekommen würden. Die Stadionschule ist allerdings mehr als eine Jobbörse. Zu ihrer Philosophie gehört es auch, die politische Bildung anzuregen und die Schüler und Schülerinnen für gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Inklusion und Homophobie zu sensibilisieren. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen politischen Inhalten und Haltungen lernen sie, sich eine eigene Meinung zu bilden und das politische Geschehen kritisch zu hinterfragen.

Mithilfe der Förderung durch die Bundesliga-Stiftung, die Aktion Mensch, Arbeit und Leben Bielefeld e.V., der REGE, der von Laer-Stiftung und dem Engagement vieler weiterer engagierter Helfer*innen, sowie aktiver und ehemaliger Spieler des DSC, konnten das Fan-Projekt Bielefeld und der DSC Arminia Bielefeld bis 2015 in 106 Durchläufen mehr als 2.000 Schüler*innen fördern. Das ist herausragend.

Trotz des anhaltenden Erfolges der Stadionschule kann sie aber nur ein Puzzleteil von vielen auf dem Weg zur Bildung und Charakterstärkung junger Leute sein. Um einen langfristigen Effekt zu erzielen, muss das dreitägige Programm als Stein des Anstoßes verstanden werden. Aus diesem Grund lautet der Konsens unter den anwesenden Genoss*innen auch: „Weitermachen!“ Für eine Bildungspolitik, die die Demokratieerziehung und Sensibilisierung auch in den Schulen fortführt, dafür wollen sie sich auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene einsetzen. Das Kredo dabei ist ganz wie beim DSC Arminia Bielefeld – stur, hartnäckig, kämpferisch!

Ann Katrin Brambrink