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SPD Bielefeld setzt großes Vertrauen in Wiebke Esdar

Die SPD Bielefeld hatte aufgrund der Corona-Pandemie vor knapp zwei Wochen ihre Wahlkreiskonferenz zur Aufstellung der Bundestagskandidatur in den digitalen Raum verlegt. Die Stimmabgabe erfolgte jetzt im Nachgang zur Online-Konferenz per Briefwahl.

„Die Resonanz auf die Briefwahl ist großartig; von 196 Delegierten haben 178 ihr Stimmzettel zurückgeschickt, eine Wahlbeteiligung von über 90 Prozent“, sagt Ingo Nürnberger, stellvertretender SPD-Vorsitzender. „Das zeigt, dass wir auch in dieser herausfordernden Situation handlungsfähig sind und die Vorbereitung auf die Bundestagswahl mit dem geringsten Gesundheitsrisiko durchführen können.“

Das Ergebnis der Briefwahl liegt inzwischen vor. Von den 178 abgegebenen Stimmen erhielt Wiebke Esdar, die bereits 2017 den Wahlkreis Bielefeld/Werther direkt holte, 162 Ja-Stimmen und somit 91 % der Stimmen. 9 Delegierte stimmten gegen den Vorschlag, fünf enthielten sich, zwei Stimmen waren ungültig.

„Wiebke Esdar hat in den letzten vier Jahren viele drängende Themen in Berlin angepackt und mitgestaltet. Zuletzt konnte sie 3 Millionen Euro Förderung für das neue Schwimmbad in Jöllenbeck sowie die barrierefreie Renovierung des Bahnhofs Brake nach Bielefeld holen. Sie vertritt den Wahlkreis Bielefeld/Werther nicht nur sehr erfolgreich, sie ist ja auch eine durchaus profilierte Politikern. Darum freuen wir uns, dass wir sie mit diesem starken Rückenwind wieder ins Rennen schicken“, so Nürnberger.

„Über das Ergebnis freue ich mich sehr. Es bestärkt mich vor allem darin, dass meine Arbeit in Berlin, Bielefeld und Werther auf einem guten Weg ist – das will ich fortsetzen. Die Zeit in der Großen Koalition ist nicht einfach, mit unseren sozialdemokratischen Ideen stoßen wir oft genug an Grenzen. Trotzdem konnten wir und konnte ich eine Menge bewegen“, nimmt Esdar die Eröffnung des Wahlergebnisses entgegen.

In den nächsten Jahren sieht Esdar ihre Schwerpunkte in der Bildungspolitik und darin Sozial- und Klimapolitik zusammen zu bringen. Außerdem will sie sich weiter stark gegen Rechtsextremismus und Rassismus einsetzen.

„Ich habe richtig Lust darauf, damit in den Wahlkampf zu gehen und die Menschen in Bielefeld und Werther von diesen Ideen zu überzeugen.“

Die digitale Wahlkreiskonferenz der SPD Bielefeld

Jetzt zum Nachschauen auf YouTube: Die Wahlkreiskonferenz der SPD Bielefeld zur Bundestagswahl 2021.

Ein großes Dankeschön an unsere Parteibasis, die Delegierten und natürlich unsere Bewerberin auf das Mandat der Bundestagsabgeordneten, Wiebke Esdar. Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat, dass Ihr Euch rege an der Diskussion beteiligt habt und trotz der Umstände durch Corona - zumindest digital - mit dabei wart.

Glück auf!

05.03.2021 - EINLADUNG: DIGITALER FRAUENEMPFANG

Liebe Freundinnen,

auch in diesem Jahr können wir anlässlich des Internationalen Frauentags am 08. März nicht gemeinsam bei einer Demonstration oder einer großen Veranstaltung zusammenkommen.

Aber davon lassen wir uns nicht aufhalten! Zur Stärkung des gegenseitigen Dialogs zwischen lokalen Frauenverbänden, zentralen Gleichstellungseinrichtungen unserer Stadt sowie allen interessierten Frauen möchten wir Sie und Euch hiermit herzlich einladen zum

Digitalen Frauenempfang

am 05.03.2021 um 20:00 Uhr

per Videokonferenz.

Unter dem Titel „Gleiche Rechte – Gleiche Pflichten! Familienarbeit gerecht aufteilen“ möchten wir mit Ihnen und Euch in diesem Jahr schwerpunktmäßig über die aktuellen Herausforderungen in der Vereinbarkeit von Beruf und familiären Verpflichtungen diskutieren. Denn gerade in der Pandemie haben sich die Belastungen für viele Frauen enorm erhöht.

Als Gast dürfen wir dazu Agnieszka Salek, Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld begrüßen. Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, was besser laufen muss und was wir anpacken und verändern wollen.

Darüber hinaus soll Ihnen der Empfang genügend Gelegenheit bieten, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

Zum Erhalt der Zugangsdaten bitten wir um eine kurze Anmeldung unter: https://bit.ly/3aM3nq8

Wer sich bis zum 01.03.2021 unter Angabe einer Postadresse anmeldet, erhält zuvor eine kleine Überraschung.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme und einen starken Austausch mit Ihnen und Euch

Nachruf - Wir trauen um unsere Genossin Frauke Viehmeister

Wir trauern um unsere Genossin

 

Frauke Viehmeister

04.08.1954 – 19.02.2021

 

Frauke Viehmeister stellte mehr als 30 Jahre lang in vielen Funktionen ihr Engagement und ihre Schlagfertigkeit in den Dienst unserer Partei und unserer Gesellschaft.

Im November 1984 trat sie der SPD bei. Von 1997 bis 2003 war sie Vorsitzende des damaligen SPD-Ortsvereins Wellensiek. Seit 2002 gehörte sie dem SPD-Unterbezirksvorstand Bielefeld an, deren Stellvertretende Vorsitzende sie von 2003 bis 2018 war.

Ihr besonderes Interesse galt dem Stadtteil Dornberg. Seit 1989 gehörte sie der Bezirksvertretung an und vertrat Dornberg von 2014 bis 2018 als Bezirksbürgermeisterin. Seit 2006 war sie als sachkundige Bürgerin und Ratsfrau im Rat der Stadt Bielefeld, wo sie vor allem im Bereich der kommunalen Schulpolitik aktiv war.

 

Mit dem Tod Frauke Viehmeisters verlieren wir eine langjährige Weggefährtin und engagierte Genossin. Wir danken ihr für ihren langjährigen Einsatz für die Sozialdemokratie.

Wir werden Frauke Viehmeister ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.

SPD Bielefeld                                             SPD Ratsfraktion
Dr. Wiebke Esdar, MdB                           Prof. Dr. Riza Öztürk
Vorsitzende                                                Vorsitzender

100 Jahre Elfriede Eilers

Die bekannte SPD-Politikerin wurde 1921 geboren

 

 

Portriat: Elfriede Eilers; Foto: Hans-D. Henke

In unserer Gegenwart bekleiden Frauen vermehrt hochrangige  Positionen in der Politik und in der Gesellschaft. Das war nicht immer so. Zu den frühen „politischen Aktivistinnen“ gehörte die Sozialdemokratin Elfriede Eilers. Sie erblickte am 17. Januar 1921 in Bielefeld das Licht der Welt – vor genau 100 Jahren.

„Lern- und Wander-Jahre“

Elfriede Eilers wuchs im sogenannten „Ostmannturm-Viertel“ in der Nähe der Herforder Straße auf. Sie stammte aus einem evangelischen Elternhaus. Bereits ihre Eltern waren in der SPD der Weimarer Republik aktiv – ebenso wie ihr Urgroßvater. Sie besuchte nach der Volksschule eine Realschule, die sie mit der Prüfung zur mittleren Reife abschloss. Danach absolvierte sie eine Frauenfachschule, an die sich eine dreijährige kaufmännische Lehre anschloss. Von 1941 bis 1949 war sie als Maschinenbuchhalterin bei den Stadtwerken in Bielefeld, dem damaligen „Städtischen Betriebsamt“, beschäftigt. Dort engagierte sie sich in der „Werksfürsorge“. Von 1950 bis 1952 besuchte sie das Seminar für Sozialberufe - der Wohlfahrtsschule der Arbeiterwohlfahrt - in Mannheim und absolvierte eine Ausbildung als Wohlfahrtspflegerin. Anschließend war sie als Fürsorgerin für die Arbeiterwohlfahrt im Unterbezirk Lippe tätig. Nach ihrer Staatsprüfung im Jahre 1954 arbeitete sie als Jugendfürsorgerin bei der Stadt Bielefeld. Bereits kurz nach dem Kriegsende – 1945 - trat sie der SPD, im folgenden Jahr der "Sozialistischen Jugend - Die Falken" und der Gewerkschaft „Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr“, der  „ÖTV“ bei. 

In der  Parteiarbeit

Elfriede Eilers Rat und Tat waren in der SPD umfänglich gefragt. So gehörte sie in der Zeit von 1966 bis 1977 dem SPD-Parteivorstand, von 1966 bis 1978 dem SPD-Bezirksvorstand Ostwestfalen-Lippe und von 1973 bis 1977 dem Präsidium der SPD an. Es folgten im Zeitraum 1979 bis 1993 die Mitgliedschaft in der SPD-Kontrollkommission – deren Vorsitzende sie zeitweise war - und von 1978 bis 1991 die Berufung als Bundesbeauftragte für Seniorenarbeit beim SPD-Parteivorstand. In der Arbeitsgemeinschaft „Sozialdemokratischer Frauen“ (AsF) arbeitete sie von 1966 bis 1977 mit; seit 1973 bekleidete sie das Amt der Vorsitzenden. Im November 2005 wurde Elfriede Eilers zur Ehrenvorsitzenden des SPD-Bezirks Ostwestfalen-Lippe ernannt. 

Vielfältige Tätigkeiten

So war es nur konsequent, dass sie sich ebenfalls an der politischen Arbeit beteiligte. Im Jahr 1957 zog sie für die SPD über die Landesliste von Nordrhein-Westfalen in den deutschen Bundestag ein - ebenso bei den Bundestagswahlen 1961, 1965 und 1969. Sie sollte bis 1980 dessen Mitglied bleiben. Bis 1961 arbeitete sie mit Friederike „Frieda“ Nadig tatkräftig zusammen. 1972 und 1976 konnte sie das Direktmandat in Bielefeld erringen. Von 1969 bis 1980 arbeitete sie im Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion mit, war ab 1977 parlamentarische Geschäftsführerin.

Das Engagement bei der AWO

Ihr gesellschaftlicher Einsatz blieb nicht auf die SPD beschränkt. Seit dem Jahr 1950 engagierte sie sich auch bei der Arbeiterwohlfahrt, der „AWO“. In der Zeit von 1972 bis 1990 bekleidete sie das Amt der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der AWO. Ferner fungierte sie als Vorsitzende des Fachausschusses "Familie". Im Bezirksvorstand der AWO Ostwestfalen-Lippe arbeitete sie als „aktives Ehrenmitglied“.

Die späten Jahre

Nach dem Ende ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete übernahm Elfriede Eilers noch eine Wahlperiode lang ein Mandat im Rat der Stadt Bielefeld in der Zeit von 1979 bis 1984. Auch blieb sie der SPD, der AWO und den Falken stets verbunden. Ihr Rat war gefragt. Im Dezember 2004 gründete sie die Elfriede-Eilers-Stiftung mit Sitz in Bielefeld. Ihre Einrichtung hat den Zweck, neue Projekte im Bereich der Kinder-, Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe zu fördern. Kunst und Kultur lagen ihr am Herzen. Die Skulptur „Der Seher – Hommage à Laokoon“ auf dem Emil-Gross-Platz – vor dem früheren „Volkswachtgebäude“ - geht auf sie zurück. Der trojanischen Priester gilt als ein Symbol des Widerstands gegen die zerstörerische Gewalt der Mächtigen.

Im Kreis „großer“ Namen

Elfriede Eilers stand den Mächtigen in der SPD – wie Herbert Wehner (1906-1990) und Willy Brandt (1913-1992) - nahe. Mit dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918-2015) verband sie ein partnerschaftliches Verhältnis. Besondere „Bande“ hatte sie  mit dessen Ehefrau Loki (1919-2010). Ihr schickte sie zumeist die neuesten Artikel über den Botanischen Garten in Bielefeld, "denn für den interessiert sich Loki ganz besonders", wie Eilers einmal selbst betonte. Für Franz Müntefering (geboren 1940), ehemaliger SPD-Parteichef und Bundesminister, war die Bielefelderin ein Vorbild. Zu ihrem 85. Geburtstag erinnerte er sich an seine eigenen frühen Abgeordneten-Zeiten: "Als ich zu denen da vorne schaute, zu Elfriede in der Gruppe um Herbert Wehner, da hatte ich bannig Respekt."

Erinnerungen

Der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen bezeichnete sie als die „große alte Dame“, als die „Grande Dame“, der Sozialdemokratie. Manche sprachen auch vom „Urgestein der Sozialdemokratie“. „Das Weitermachen, nicht aufhören“ sei ihr Credo gewesen. Wiebke Esdar, Parteivorsitzende der SPD Bielefeld und heutige Bundestagsabgeordnete hebt die besondere Bedeutung von Elfriede Eilers‘ politischem und gesellschaftlichem Einsatz hervor: "Elfriede Eilers war eine der herausragenden Sozialdemokratinnen unserer Stadt, die sich Zeit ihres Lebens beruflich, politisch und ehrenamtlich für Menschen eingesetzt hat, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die verschiedenen Stationen ihres Lebens waren von ihrer Hingabe und ihrem besonderen Engagement für Jugendliche, Senior*innen und Menschen mit Behinderung geprägt. Wir verneigen uns vor Elfriedes Lebensleistung und ihrem politischen Erbe, das wir heute mit Stolz weiterführen dürfen."
"Sie war umtriebig, klug und ausgleichend", erinnerte sich seinerzeit der mittlerweile verstorbene Klaus Schwickert (1931-2019), einst Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld. "Auf ihre Stimme wurde gehört", sagte er. Für Hans Hamann (1932-2017), lange SPD-Fraktionschef im Stadtrat und ebenfalls mittlerweile verstorben, war sie eine "Leitfigur", wegweisend und stark. "Ich habe sie ein Stück weit auch verehrt." Ihr Engagement fand in den Verleihungen verschiedener Stufen des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des Ehrenringes der Stadt Bielefeld im Jahre 2008 ihren Widerhall. Der langjährige CDU-Ratsherr Hartmut Meichsner erinnert sich schmunzelnd an eine Anekdote bei der Bundestagswahl 1976: „Elfriede Eilers verteilte SPD-Wahlprogramme auf der Bahnhofstraße in der Nähe des Spindelbrunnens. Ich bat sie um eine Broschüre. Sie antwortete augenzwinkernd ‚Natürlich, Herr Meichsner, Sie brauchen‘s doch am meisten‘.“ Elfriede Eilers starb hochbetagt am 4. Juni 2016.