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Nachruf - Zum Tod von Bernd Link – „ein Gesandter der Gerechtigkeit“

Bernd Link

Der bekannte Bielefelder Gewerkschafter und Sozialdemokrat Bernd Link starb nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren in dieser Woche im Johannes-Krankenhaus. 

Link wurde in Bad Landeck im Glatzer Bergland (Schlesien) am 17. 09. 1944 geboren. Sein Vater war bereits zuvor im Krieg gefallen. Seine Mutter floh am Kriegsende mit ihm nach Bielefeld. Nach der Schulzeit und kaufmännischer Ausbildung war er mehrere Jahre in der Bekleidungsindustrie, unter anderem in der Seidensticker-Gruppe, tätig. Daran schloss sich ein Studium an der Dortmunder Sozialakademie an, das die Grundlage für seine weitere Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär bildete.

Bernd Link wurde gleich am ersten Tag seiner Ausbildung (1. 4. 1960) Gewerkschaftsmitglied in der Gewerkschaft Textil-Bekleidung (GTB) und engagierte sich von Anfang an ehrenamtlich in der Jugendarbeit und war aktiv bis hin zur Bundesebene der GTB. 1971 wurde er als Gewerkschaftssekretär in Bielefeld eingestellt. Neben seinen Hauptaufgaben nahm er auch schon bald andere Funktionen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), bei der Arbeitsagentur, der IHK Ostwestfalen und der Bildungsgemeinschaft Arbeit + Leben Bielefeld wahr. 

1986 wurde Bernd Link zum Geschäftsführer der GTB gewählt. 1998 ging die GTB in der IG Metall auf und  Link wurde von der IG Metall Bielefeld übernommen. Seine Schwerpunkte waren neben der Mitglieder- und Betriebsratsbetreuung, die Tarifpolitik Textil-Bekleidung, die Erwerbslosenarbeit und die gewerkschaftliche Bildungsarbeit sowie die Betreuung der Schwerbehinderten-Vertrauensleute. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand engagierte er sich weiter ehrenamtlich in der IG Metall. 

Seine Kolleginnen und Kollegen schätzten seine von hoher Sachkenntnis geprägte Art, die er mit Überzeugung und Durchsetzungswillen immer wieder erfolgreich zur Problemlösung einsetzte.  

Mit 15 Jahren war Link Gewerkschafter geworden, mit 21 wurde er Mitglied der SPD und machte zunächst bei den Jusos mit. Von 1986 bis 1989 war er Vorsitzender des Ortsvereins Oststraße und vertrat diesen zeitweilig im Stadtbezirksvorstand. Die Bielefelder SPD wählte Bernd Link bereits 1980 in den Unterbezirksvorstand, dessen Mitglied er bis 2018 blieb und dort auch 15 Jahre (1985 bis 2000) das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleidete.

Seit Anfang der 70er Jahre arbeitete er darüber hinaus in der „AfA – Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen“ der SPD und nach Renteneintritt  auch im „Arbeitskreis 60plus“ mit. 

Obwohl es ihm schon gesundheitlich schlechter ging, engagierte er sich noch in der letzten Wahlperiode im Bielefelder Seniorenrat. Dort setzte er sich insbesondere dafür ein, aus den Lehren der deutschen Geschichte für die heutige Politik die richtigen Konsequenzen zu ziehen und den Rechtspopulisten, Rassisten und Neonazis aus der AfD keine Plattform für ihre Agitation zu bieten. 

Seine politischen Ziele sah Link in einer Politik, die sich für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit einsetzt, für gleiche Bildungschancen unabhängig von der Herkunft streitet und zu einer gerechteren Beteiligung der Arbeitnehmer an der wirtschaftlichen Entwicklung  beiträgt. Für ihn waren die sozialdemokratischen Forderungen nach „Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität“ Auftrag und Verpflichtung. Insofern war sein Selbstverständnis in der Politik und auch in der SPD darauf gerichtet, eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der „kleinen Leute“ einzufordern.

Seit Mitte der 60er Jahre war Bernd Link auch für die Volksbühne Bielefeld aktiv. Stand zunächst die „Junge Bühne“ im Vordergrund, die junge Berufstätige an das Kulturleben heranführen wollte, so bildete die politische Zielsetzung der Volksbühnenbewegung, Menschen aus den breiten Schichten der Bevölkerung den Zugang zu „Kunst und Kultur“ zu ermöglichen, den Mittelpunkt seiner langjährigen ehrenamtliche Arbeit. Link war - in der unter anderem von Carl Severing 1905 begründeten Kulturgemeinschaft – seit 1979 auch im Vorstand tätig und seit über 20 Jahren als deren Vorsitzender das Gesicht der Volksbühne Bielefeld. 

Seinem beharrlichen Engagement für die Idee der Volksbühnen ist es auch zu verdanken, dass es heute wieder einen aktiven Bundesverband der Volksbühnen gibt, der die große Mehrheit der 55 deutschen Volksbühnenvereine vertritt und deren Delegierte Bernd Link 2017 zu ihrem Bundesvorsitzenden wählten. 

Daneben war Bernd Link Mitglied in etlichen weiteren Vereinen und Einrichtungen,  die sich mit sozial- und bildungspolitischen Aufgaben befassen, der Völkerverständigung dienen, aus der Arbeiterbewegung entstanden sind oder sich mit historischen Themen beschäftigen. So unter anderem im Verein BAJ, der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft, der Albert-Lortzing-Gesellschaft oder den Naturfreunden. Mehr als zehn Jahre war Bernd Link auch Mitglied im Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Freie Scholle.

Im Sommer 2013 wurde ihm in Anerkennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande durch Oberbürgermeister Pit Clausen im Auftrag von Bundespräsident Joachim Gauck verliehen. In seiner Laudatio nannte Clausen ihn „einen Gesandten der Gerechtigkeit“.


 


SPD Bielefeld setzt großes Vertrauen in Wiebke Esdar

Die SPD Bielefeld hatte aufgrund der Corona-Pandemie vor knapp zwei Wochen ihre Wahlkreiskonferenz zur Aufstellung der Bundestagskandidatur in den digitalen Raum verlegt. Die Stimmabgabe erfolgte jetzt im Nachgang zur Online-Konferenz per Briefwahl.

„Die Resonanz auf die Briefwahl ist großartig; von 196 Delegierten haben 178 ihr Stimmzettel zurückgeschickt, eine Wahlbeteiligung von über 90 Prozent“, sagt Ingo Nürnberger, stellvertretender SPD-Vorsitzender. „Das zeigt, dass wir auch in dieser herausfordernden Situation handlungsfähig sind und die Vorbereitung auf die Bundestagswahl mit dem geringsten Gesundheitsrisiko durchführen können.“

Das Ergebnis der Briefwahl liegt inzwischen vor. Von den 178 abgegebenen Stimmen erhielt Wiebke Esdar, die bereits 2017 den Wahlkreis Bielefeld/Werther direkt holte, 162 Ja-Stimmen und somit 91 % der Stimmen. 9 Delegierte stimmten gegen den Vorschlag, fünf enthielten sich, zwei Stimmen waren ungültig.

„Wiebke Esdar hat in den letzten vier Jahren viele drängende Themen in Berlin angepackt und mitgestaltet. Zuletzt konnte sie 3 Millionen Euro Förderung für das neue Schwimmbad in Jöllenbeck sowie die barrierefreie Renovierung des Bahnhofs Brake nach Bielefeld holen. Sie vertritt den Wahlkreis Bielefeld/Werther nicht nur sehr erfolgreich, sie ist ja auch eine durchaus profilierte Politikern. Darum freuen wir uns, dass wir sie mit diesem starken Rückenwind wieder ins Rennen schicken“, so Nürnberger.

„Über das Ergebnis freue ich mich sehr. Es bestärkt mich vor allem darin, dass meine Arbeit in Berlin, Bielefeld und Werther auf einem guten Weg ist – das will ich fortsetzen. Die Zeit in der Großen Koalition ist nicht einfach, mit unseren sozialdemokratischen Ideen stoßen wir oft genug an Grenzen. Trotzdem konnten wir und konnte ich eine Menge bewegen“, nimmt Esdar die Eröffnung des Wahlergebnisses entgegen.

In den nächsten Jahren sieht Esdar ihre Schwerpunkte in der Bildungspolitik und darin Sozial- und Klimapolitik zusammen zu bringen. Außerdem will sie sich weiter stark gegen Rechtsextremismus und Rassismus einsetzen.

„Ich habe richtig Lust darauf, damit in den Wahlkampf zu gehen und die Menschen in Bielefeld und Werther von diesen Ideen zu überzeugen.“

Die digitale Wahlkreiskonferenz der SPD Bielefeld

Jetzt zum Nachschauen auf YouTube: Die Wahlkreiskonferenz der SPD Bielefeld zur Bundestagswahl 2021.

Ein großes Dankeschön an unsere Parteibasis, die Delegierten und natürlich unsere Bewerberin auf das Mandat der Bundestagsabgeordneten, Wiebke Esdar. Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat, dass Ihr Euch rege an der Diskussion beteiligt habt und trotz der Umstände durch Corona - zumindest digital - mit dabei wart.

Glück auf!

05.03.2021 - EINLADUNG: DIGITALER FRAUENEMPFANG

Liebe Freundinnen,

auch in diesem Jahr können wir anlässlich des Internationalen Frauentags am 08. März nicht gemeinsam bei einer Demonstration oder einer großen Veranstaltung zusammenkommen.

Aber davon lassen wir uns nicht aufhalten! Zur Stärkung des gegenseitigen Dialogs zwischen lokalen Frauenverbänden, zentralen Gleichstellungseinrichtungen unserer Stadt sowie allen interessierten Frauen möchten wir Sie und Euch hiermit herzlich einladen zum

Digitalen Frauenempfang

am 05.03.2021 um 20:00 Uhr

per Videokonferenz.

Unter dem Titel „Gleiche Rechte – Gleiche Pflichten! Familienarbeit gerecht aufteilen“ möchten wir mit Ihnen und Euch in diesem Jahr schwerpunktmäßig über die aktuellen Herausforderungen in der Vereinbarkeit von Beruf und familiären Verpflichtungen diskutieren. Denn gerade in der Pandemie haben sich die Belastungen für viele Frauen enorm erhöht.

Als Gast dürfen wir dazu Agnieszka Salek, Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld begrüßen. Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, was besser laufen muss und was wir anpacken und verändern wollen.

Darüber hinaus soll Ihnen der Empfang genügend Gelegenheit bieten, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

Zum Erhalt der Zugangsdaten bitten wir um eine kurze Anmeldung unter: https://bit.ly/3aM3nq8

Wer sich bis zum 01.03.2021 unter Angabe einer Postadresse anmeldet, erhält zuvor eine kleine Überraschung.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme und einen starken Austausch mit Ihnen und Euch

Nachruf - Wir trauen um unsere Genossin Frauke Viehmeister

Wir trauern um unsere Genossin

 

Frauke Viehmeister

04.08.1954 – 19.02.2021

 

Frauke Viehmeister stellte mehr als 30 Jahre lang in vielen Funktionen ihr Engagement und ihre Schlagfertigkeit in den Dienst unserer Partei und unserer Gesellschaft.

Im November 1984 trat sie der SPD bei. Von 1997 bis 2003 war sie Vorsitzende des damaligen SPD-Ortsvereins Wellensiek. Seit 2002 gehörte sie dem SPD-Unterbezirksvorstand Bielefeld an, deren Stellvertretende Vorsitzende sie von 2003 bis 2018 war.

Ihr besonderes Interesse galt dem Stadtteil Dornberg. Seit 1989 gehörte sie der Bezirksvertretung an und vertrat Dornberg von 2014 bis 2018 als Bezirksbürgermeisterin. Seit 2006 war sie als sachkundige Bürgerin und Ratsfrau im Rat der Stadt Bielefeld, wo sie vor allem im Bereich der kommunalen Schulpolitik aktiv war.

 

Mit dem Tod Frauke Viehmeisters verlieren wir eine langjährige Weggefährtin und engagierte Genossin. Wir danken ihr für ihren langjährigen Einsatz für die Sozialdemokratie.

Wir werden Frauke Viehmeister ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.

SPD Bielefeld                                             SPD Ratsfraktion
Dr. Wiebke Esdar, MdB                           Prof. Dr. Riza Öztürk
Vorsitzende                                                Vorsitzender