Posts getaggt mit kinder
Auf gute Nachbarschaft! So stärken wir das Zusammenleben im Quartier

Die Zuwanderung von vielen geflüchteten Menschen und die Corona-Krise haben deutlich gezeigt, wie wichtig starke Stadtbezirke und funktionierende Nachbarschaften sind. Ohne das Engagement vor Ort wären wir bei der Integration noch lange nicht so weit. ,,Corona" hat viel Hilfsbereitschaft der Bielefelder*innen hervorgerufen. Sowohl die sprunghafte Zuwanderung von Geflüchteten als auch die Corona-Krise waren Herausforderungen, die wir nur durch Miteinander und Füreinander bewältigt haben - und durch gemeinsame Anstrengungen von staatlichen Akteuren, der Stadtverwaltung und von engagierten Bürger*innen, denen Bielefeld und ihr Stadtteil nicht egal sind. Wir brauchen attraktive Begegnungsorte, zielgruppenorientierte soziale Angebote vor Ort und praktisch erlebbare Beteiligungsmöglichkeiten.

Wir werden die krisenfeste und solidarische Stadtgesellschaft weiter fördern und stärken und nehmen uns deshalb für die nächsten fünf Jahre erhebliche Investitionen in unsere soziale Infrastruktur vor:

  • Im Zuge der Flüchtlingszuwanderung 2015/2016 haben wir die Einrichtungen der öffentlichen Jugendarbeit personell erheblich gestärkt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen nimmt auch in den nächsten Jahren weiter zu. Bislang sind die zusätzlichen Stellen befristet. Wir wollen die zusätzlichen Stellen auch weiterhin finanzieren.

  • Die Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sind baulich und von der Ausstattung teilweise in die Jahre gekommen. Wir haben in den vergangenen Jahren zwar mehrere Einrichtungen saniert, aber insgesamt ist in den Zeiten der Haushaltssanierung ein Investitionsstau entstanden. Deshalb streben wir ein Sanierungsprogramm für die Einrichtungen der OKJA (Offene Kinder- und Jugendarbeit) in Höhe von jährlich 500.000 Euro ab dem Haushaltsjahr 2022 an, mit dem wir die Einrichtungen nach und nach attraktiver machen und technisch auf den heutigen Stand bringen. So können wir auch die Medienbildung in der OKJA stärken.

  • Wir wollen ein Jugendkulturhaus für Bielefeld. Jugendliche brauchen einen Ort, an dem sie sich ausprobieren und sich selbst organisieren können. Gerade der Bedarf an Band-Proberäumen und kleinen Bühnen ist groß. Darüber hinaus kann ein neues Jugendkulturhaus ein Zentrum für moderne und attraktive Medienbildung werden. Auch die junge Gaming-Szene können wir damit ansprechen. Wir wollen in der nächsten Ratsperiode die Standortsuche und die Konzeptentwicklung anstoßen und werden dabei auf die Beteiligung der Jugendlichen achten.

  • Im Zuge der Flüchtlingszuwanderung wurde auch die so genannte Stadtteilkoordination in den Stadtteilen etabliert, die von großer Zuwanderung betroffen waren. Die Stadtteilkoordination in der Stadtmitte, in Brackwede, im Oberlohmannshof, in Baumheide und Sennestadt hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Integration an vielen Stellen funktioniert und sich vor allem die betroffenen Stadtteile nicht allein gelassen fühlten mit den Integrationsaufgaben. Bislang sind die Stellen ebenfalls befristet. Wir wollen die Stadtteilkoordination aufrechterhalten, weiterentwickeln und über die 2021 auslaufende Förderperiode hinaus finanzieren.

  • Wir haben bereits begonnen, die Seniorenarbeit in Bielefeld zu stärken. Wir haben die finanziellen Mittel, die den Senioren- und Begegnungsstätten von der Stadt zur Verfügung gestellt werden, zuletzt um mehr als ein Drittel ausgeweitet. Zudem engagiert sich die Stadt mittlerweile auch im „Bielefelder Modell des Wohnens mit Versorgungssicherheit". Wir wollen diesen eingeschlagenen Weg weitergehen: Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen Stadt und freien Trägern in der Seniorenarbeit weiter stärken und die Menschen noch besser darin unterstützen, in ihrer gewohnten und geliebten Umgebung alt werden zu können. Deshalb wollen wir ab dem Haushaltsjahr 2022 die städtische Finanzierung der Senioren­ und Begegnungsstätten noch einmal um ein Drittel auf ca. 1,4 Mio Euro erhöhen.

  • Das Zusammenleben in unserer bunten, multikulturellen Stadt muss weiterhin aktiv gestaltet werden. Wir werden das Landesprogramm „Kommunales Integrations­management" in Bielefeld engagiert umsetzen, den neu zugewanderten Menschen gute Perspektiven für ein Leben in unserer Stadt eröffnen und sie auch offensiv auffordern, diese Chancen zu nutzen. Die Integrationskraft unserer Stadtgesellschaft wollen wir durch den geschilderten Ausbau der quartiersorientierten Angebote stärken, dazu gehört auch das Engagement der Stadt gegen Rassismus und Ausgrenzung. Integration und die Förderung eines guten friedlichen Zusammenlebens wird in den nächsten Jahren noch wichtiger werden - deshalb wollen wir das Kommunale Integrationsmanagement auch strukturell stärken und prominent in der Verwaltungsstruktur platzieren.