DER BIELEFELDPLAN
Die größten Expert*innen für Bielefeld sind die Bielefelder*innen selbst. Deshalb haben wir den Bielefeldplan mit euch zusammen geschrieben. In der Veranstaltungsreihe „Deine Meinung ist Programm“ wollten wir von euch wissen, worauf es aus eurer Sicht in den Bereichen Verkehr, Wohnen, Zusammenhalt und Bildung ankommt. Mitmachen konnte jede*r, egal ob mit oder ohne Parteibuch, jung oder alt, aus Mitte oder einem Außenbezirk.
Bei der Kommunalwahl hat Bielefeld entschieden, wie wir in den nächsten 5 Jahren leben wollen. Wir sagen: in einer solidarischen Stadt, die für ihre Bewohner*innen sorgt. Dafür haben wir den passenden Plan – den Bielefeldplan. Zusammen kommen wir mit Schwung aus der Coronakrise, indem wir 500 Millionen Euro investieren. Damit werden wir unsere Schulen auf Vordermann bringen, bezahlbare Wohnungen bauen und die Verkehrswende schaffen.
BEZAHLBARES WOHNEN IN GUTER NACHBARSCHAFT
Bielefeld wächst, weil es hier gut läuft. Damit für alle Platz ist, müssen wir viel neuen und vor allem bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Wir brauchen nicht irgendwelche neuen Wohnungen, sondern die richtigen. Und das auch nicht irgendwo, sondern da wo sie dringend gebraucht werden.
Gutes Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Wir wollen, dass die Bielefelder*innen in lebhaften Vierteln leben können, mit allem was sie brauchen.
Wir beenden die Bereicherung auf Kosten derer, die kein eigenes Haus haben. Wohnen ist keine Kapitalanlage, sondern ein Grundrecht.
SOLIDARISCHE STADT
Jedes Kind verdient verdient eine gute Betreuung und Förderung, unabhängig davon, aus welchen Verhältnissen es stammt. Deshalb möchten wir das Kita-Angebot in Bielefeld noch weiter ausbauen, damit Kinder von Anfang alles wichtige mit auf ihren Weg gegeben bekommen und Eltern so entlastet werden, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesichert ist.
In den Kliniken unserer Stadt wird von Pflegekräften und Ärzt*innen großartige Arbeit für Jung und Alt geleistet. Wir wissen aber auch: Die medizinische Versorgungslandschaft steht vor einem demografischen Wandel, viele werden aus ihrem Dienst in den Praxen und Kliniken ausscheiden. Wir wollen die Stärken der Gesundheitsstadt Bielefeld nutzen.
Gerade heute, wo Schule immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, brauchen unsere Kinder Freiräume. Freizeit haben und mit Freund*innen gestalten, rumhängen und auch mal laut sein - das muss auch künftig möglich sein. Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche kreativ sein und sich ausprobieren können.
Wir wollen die Bielefelder*innen dabei unterstützen, möglichst lange selbstständig zu leben und am gesellschaftlichen Leben in unserer Stadt teilnehmen zu können. Dabei wollen wir uns vor allem auch um die kümmern, die mit wenig Geld auskommen müssen und sich möglicherweise dafür schämen.
Wir schließen die Zusammenarbeit in jeglicher Form mit Vertreter*innen rechtsextremer Parteien aus. Menschen, die unser Grundgesetz und die verfassungsmäßig garantierte Gleichberechtigung aller Menschen verachten, stehen nicht auf demokratischem Boden.
Das Ehrenamt verbindet unsere Stadtgesellschaft und trägt zum sozialen Zusammenhalt bei. Und nicht nur das: Engagement ist immer auch eine Form von demokratischer Beteiligung und Teilhabe. Wir wollen das Engagement noch besser unterstützen, anerkennen und attraktiver machen – beispielsweise durch Koordination, Vernetzung und Fortbildungsangebote.
Die SPD ist Beteiligungspartei. Wir regieren nicht über die Köpfe der Bürger*innen hinweg. Wir wollen möglichst viele Menschen einbeziehen. Alle sollen gehört werden, nicht nur die Lauten. Wir wollen Chancengleichheit auch in der Beteiligung.
Der Sport leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Zusammenleben in Bielefeld. Er fördert die Bildung, Integration und Gesundheit der Menschen. Um das weiter leisten zu können, brauchen gerade Vereine Planungssicherheit.
Die Gleichberechtigung und Gleichstellung aller Geschlechter ist bislang (noch) nicht vollständig erreicht. Immer noch werden die Rechte und Interessen von Frauen in vielen Lebensbereichen nicht in gleicher Weise wahrgenommen. Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität sind häufig Diskriminierungen ausgesetzt. Hier sind wir verpflichtet, in der Kommune für mehr Gleichstellung und gegen Diskriminierung zu arbeiten.
In Bielefeld leben seit vielen Jahrzehnten viele Menschen mit Behinderung. Sie sind wertvoller Teil unserer Stadtgesellschaft. Wir gehen den Weg zur vollständigen Gleichberechtigung und Teilhabe gemeinsam mit den Profis der Behindertenhilfe, aber vor allem auch mit den betroffenen Menschen selbst.
MODERNE SCHULEN
Bis 2025 wird es in Bielefeld etwa schätzungsweise 1.800 Grundschüler*innen mehr als jetzt geben. Damit darunter nicht die Qualität der Betreuung leidet, werden wir neue Schulen bauen und bestehende erweitern.
Die Offene Ganztagsschule leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Kinder und ist eine Stütze für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Damit dieses Modell der ganzheitlichen Schule noch besser wird, braucht es gute Angebote für eine ausgewogene Ernährung, Sport- und Spielmöglichkeiten.
Das Lehren und Lernen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Gute Schulen brauchen deshalb eine angemessene und moderne Ausstattung, um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden und unsere Kinder fit für die Welt von morgen zu machen.
STARKE WIRTSCHAFT, GUTE ARBEIT - AUCH NACH CORONA
Unsere erfolgreichen Unternehmen sind der Motor der Stadt, den wir am Laufen halten und pflegen wollen. Wir setzen uns dafür ein, die Folgen der Coronakrise für die Wirtschaft so gut wie möglich aufzufangen.
Arbeit ist ein Grundpfeiler eines erfüllten Lebens. Menschen verbringen einen Großteil ihres Lebens damit und identifizieren sich darüber. Gute Arbeit muss geschützt und wertgeschätzt werden.
MOBILITÄT FÜR ALLE
Wir werden für klimafreundliche und bezahlbare Alternativen zum Auto sorgen. Von weniger vollen Straßen profitieren schließlich auch diejenigen, die auf ein Auto angewiesen sind.
Die auf Autos ausgerichtete Stadt benachteiligt die Menschen, die keins haben können oder wollen. Wir schaffen Alternativen, indem wir dafür sorgen, dass die Bielefelder*innen überall schnell und sicher mit dem Rad hin kommen.
Damit es wieder Spaß macht, Bielefeld zu Fuß zu erleben, wollen wir eine schönere Innenstadt und menschenfreundliche Stadtteile mit weniger Autos und höherer Aufenthaltsqualität.
Der ÖPNV bedeutet Mobilität für alle Bielefelder*innen. Wir sorgen dafür, dass er zuverlässig und für alle bezahlbar bleibt.
GESUNDE UMWELT
Zu einer nachhaltigen Kommune gehört das Thema Abfall und bestenfalls seine Vermeidung. In diesem Bereich ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, wie Müll richtig entsorgt wird und am besten gar nicht erst miteingekauft wird.
Kaum eine Großstadt in Deutschland hat so viel Grün zu bieten wie Bielefeld. Der Teuto und die unzähligen Grünflächen bieten wunderbaren Erholungsraum für uns Menschen und einen Schutzraum für die Tiere. Doch die Natur braucht unsere Hilfe.
Energetische Sanierung ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, denn dort, wo Gebäude noch ineffizient im Energieverbrauch sind, entstehen hohe Stromkosten für Mieter*innen.
Wir wollen den C02-Ausstoß durch den in der Stadt verbrauchten Strom bis 2035 auf null reduzieren. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Deshalb braucht es einen schnelleren dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien.
DIGITALER AUFBRUCH
Schon heute ist Bielefeld laut Bitkom Smart City Index unter den 20 digitalsten Städten in Deutschland. Was die Digitalisierung unserer Stadtverwaltung angeht belegen wir sogar Platz fünf. Trotzdem gibt es noch Verbesserungspotenzial.
Die Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche ist keine Zukunftsvision mehr, sondern an vielen Stellen längst Realität. Wir wollen die Digitalisierung in unserer Stadt vorantreiben und die Bielefelder*innen gleichzeitig vor Überwachung schützen.
LEBENDIGE KULTURSZENE
Die institutionelle sogenannte „Hochkultur“ ist in Bielefeld gut aufgestellt. Insbesondere die Museumslandschaft hat sich mit dem neuen Kunstdreieck positiv entwickelt. Wir wollen Bielefeld zu einer wahren Kulturstadt machen, in der Kunst und Kultur von der Innenstadt bis in die Außenbereiche pulsieren.
Eine so bunte und lebhafte Stadt wird durch die Diversität von Weltanschauungen, Lebensentwürfen und Kulturen absolut bereichert. Diese Vielfalt soll auch im Zugang zu Kulturangeboten dargestellt werden, denn Kunst und Kultur sind gesamtgesellschaftliche Themen.