SPD zur 8%-Forderung der IG Metall: "Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Bielefeld"

Bei ihrem regelmäßigen Austauschtreffen mit den Bielefelder DGB-Gewerkschaften hat der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Riza Öztürk seine Unterstützung für die Metall- und Elektro-Tarifforderung der IG Metall kundgetan: "Die Auftragsbücher der Bielefelder Metall- und Elektro-Industrie sind voll, die Inflation ist hoch. Für die Beschäftigten braucht es deshalb ein klares Signal in schwierigen Zeiten: Und da sind 8% mehr Geld gerade richtig, damit die Rechnungen wieder ohne Angst bezahlt werden können und gute Arbeit gewürdigt wird." Eine solche Entgelterhöhung sei auch ein notwendiger Beitrag zur Stabilisierung der Kaufkraft in Bielefeld. Gerade die Arbeitgeber mit vollen Auftragsbüchern sollten sich jetzt mit der IG Metall kompromissbereit zeigen.

"Jegliche Lösungsorientierung" vermisst derzeit Ute Herkströter, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Bielefeld: "Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber nicht einmal ein Angebot gemacht. Das ist absolut respektlos! Arbeitgeber geben Kostenerhöhungen an ihre Kunden weiter, die Beschäftigen können das nicht." Für den Fall, dass die Arbeitgeber bei der nächsten Tarifverhandlung am kommenden Freitag, 28. Oktober, nicht lösungsbereit sind, kündigt die IG Metall-Chefin für Anfang November Konsequenzen an: "Wir werden zu Warnstreiks aufrufen, die sich gewaschen haben. Unsere Mitglieder in den Bielefelder Betrieben sind sauer und nicht länger bereit, sich diese Respektlosigkeit gefallen zu lassen." Konstruktive Lösungsvorschläge zur aktuellen Krise fordert auch die DGB-Regionsgeschäftsführerin Anke Unger ein: "Gerade die Unternehmen, die zuletzt gutes Geld verdient und jetzt volle Auftragsbücher haben, tragen auch eine gesellschaftliche Verantwortung." Sie müssten jetzt ihren Beitrag leisten und die Kaufkraft ihrer Beschäftigten sichern. Umgekehrt seien die DGB-Gewerkschaften bei betrieblichen Krisen zu Lösungsvorschlägen und Kompromissen bereit. "Die Arbeitgeber können sich darauf verlassen, dass wegen den Gewerkschaften kein anständig geführtes Unternehmen Pleite geht - im Gegenteil, wir sichern gute Arbeitsplätze ab!"

Wiebke Esdar, SPD-Bundestagsabgeordnete ist wichtig: "Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind ein Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Bielefeld. Unsere Industrie wird die immer drängender gesuchten Fachkräfte und motivierte Auszubildende nur binden können, wenn sie den Menschen bestmögliche Perspektiven gibt. Und wer die Klimawende erfolgreich bewältigen will, muss seine Beschäftigten aktiv einbeziehen." Das sei der beste wirtschaftspolitische Weg, um eine hohe, wissens- und technologiegetriebene Produktivität für die Zukunft abzusichern. Die SPD-Ratsfraktion legt deshalb einen besonderen Schwerpunkt auf zusätzliche, kommunale Programme zur Ausbildungs- und Weiterbildungsförderung. "Wir wollen in Bielefeld wirtschaftspolitisch hohe Standards halten und ausbauen. So eine Standortpolitik von links hilft den Menschen und der Wirtschaft. Mit Dumpingmodellen und Kaputtsparen gefährden wir unsere wirtschaftliche Substanz", so Riza Öztürk.

Bildunterschrift: Gemeinsam stehen SPD- und Gewerkschaftsaktive für 8% mehr Geld in der Metall- und Elektroindustrie ein (v.l.n.r.): Felix Wagner (SPD-Ratsfraktion Bielefeld), Walburga Erichsmeier (stv. ver.di OWL-Geschäftsführerin), Melchior Fluhme (AfA der SPD Bielefeld), Anke Unger (DGB OWL-Geschäftsführerin), Manfred Heidbreder (AfA der SPD Bielefeld), Riza Öztürk (Vorsitzender SPD-Ratsfraktion Bielefeld), Timo Bergmann (IG BCE Westfalen), Janina Hirsch (IG Metall Bielefeld), Thorsten Kleile (NGG Bielefeld), Ismail Cebe (ver.di OWL).